vernetztes Lernen // Rückblick auf 2 Wochen vhsmooc & mehr
Als Einstieg: Aufgrund meines Geburtsjahres (’66) gehe ich schwer als digital native durch. Gleichzeitig bin ich ein Commodore C 64 Kind und war im Studium (sehr lustig aus heutiger Sicht: Kommunikationswissenschaft mit vergleichsweise null Online-Möglichkeiten) einer der ersten, die sich auf der Plattform „Magnet“ getummelt haben. Mit Hilfe eines Modems, das zwar fürchterlichen Lärm aber kaum etwas, was „Geschwindigkeit“ gennant werden könnte, entwickelte. Schon über magnet lernte ich Menschen kennen, die ich sonst nie kennengelernt hätte. Es gab auch (ebenso auf visueller Ebene) eine Art Marktplatz mit Foren zum Austausch.
Ich fand es schon immer interessant, wie sich Informationen über dieses neue Medium auf rasante (na ja am Anfang net wirklich) Weise verbreiteten. Das Internet ist aus meiner Wahrnehmung mehr als ein Fenster zu Welt, es sind eigentlich unendlich viele. Wobei die Analogie des Fensters eigentlich zu kurz greift, weil da Assoziationen auftauchen könnten wie: „Ich schau von der Weite auf etwas, das mich erfreut, berührt, erschreckt, amüsiert, infomiert…“ Ich erlebe es & ich erlebe Lernen 2.0 – gerade auch im vhsmooc – so, dass es deutlich vielschichtiger und komplexer ist:
# Zugang zu alten (schon (teils) bekannten) und neuen Informationen (wobei damit auch im Folgenden die ganze Vielfalt gemeint ist, also Personen, Projekte (inkl. best / worst practise), Methoden, Veranstaltungen, Texte, Bilder, Videos, Musik und alle Kombinationen)
# Anregungen, vorhandene Informationen neu zu verknüpfen, zu betrachten, zu verwenden und teilweise ebenso zu verwerfen
# Einladung, Informationen zu kommentieren, zu teilen, zu remixen…
# Möglichkeiten, neue Informationen selbst zu kreiieren und online zur Verfügung zu stellen alleine, gemeinsam mit anderen sowie dazu vielfätige Reaktionen, Ergänzungen, Ideen zu bekommen
# Ideen, Konzepte, Projekte auf den Weg zu bringen, umzusetzen, zu reflektieren – auch durch vielfältige Instrumente der Visualisierung & Kollaboration
# Anregungen und Möglichkeiten, eigene Alltagswelten aus neuen Perspektiven wahrzunehmen sowie dort konkrete Schritte zur Veränderung & Weiterentwicklung zu planen / umzusetzen / evaluieren / kommunizieren
# Die Möglichkeit „fremde“ Lebens- / AlltagsWelten hautnah, sehr unmittelbar, interaktiv wahrzunehmen, daran teilzuhaben, ja auch diese mitzugestalten
Im vhsmooc wird dies bis jetzt alles durch eine mir sehr sympatische Art und Weise unterstützt und ermöglicht. Wobei die VeranstalterInnen / GastgeberInnen / ModeratorInnen es weitgehend sehr gut schaffen, selber gleichzeitig Lernende & Neugierige zu bleiben. Bereit dazu, Strukturen und Abläufe zu verändern und flexibel auf Ideen, Impulse, methodische / inhaltliche / techische Angebote, Kritik zu reagieren. Oder auch Teilnehmende dies selbstbewusst und selbstorganisiert umsetzen lassen. Vernetztes Lernen geht eben von allen gleichzeitig aus – das kann zwischendurch durchaus anstrengend sein, oder anders gesagt, birgt Chancen zu wachsen, umzudenken, loszulassen, beginnen – zu lernen und zu lehren.