Lernen am Weg

Der imoox-MOOC hatte sich zuletzt mit den Themen Urheberrechte sowie Offene Bildungsressourcen beschäftigt, beides Themen, mit denen ich mich während des tollen coer13 ausführlich auseinandersetzte. Siehe diese Beiträge.
Das nächste Thema war dann „Mobile Learning“. Im Rahmen des Opco12-MOOCs habe ich dazu schon einiges gebloggt:
Tablets in der Bildungsarbeit mehr; Mobile Apps mehr – siehe zur Dresdner Mädchenrallye auch hier; und nochmal zu mobile apps; sowie zu game based learning

Einen Aspekt den ich heute noch mehr wichtig finde ist, dass damit „Lernen am Weg“ ermöglicht, initialisiert, unterstützt wird. Viele unterscheiden zwischen „typischen Lernsituationen“ – also vorgekauten Stoff, den man/frau sie mehr oder wenig geduldig anhört, vielleicht noch eine Hausübung dazumacht und dann in einer Prüfungssituation hoffentlich noch genug weiß – und Situation, wo rein gar nix gelernt werden muss. Der Begriff lebensbegleitendes Lernen wird ja immer wieder strapaziert. Und gleichzeitig haben oder erleben auch aktuell viele Lernen als Prozess, in dem jemand lehrt und das dann auch abprüft.
Wir lernen in jedem Augenblick des Lebens, gehen unterschiedlich mit „Reizen“ von außen um und werden im Idealfall selbst zu ImpulsgeberInnen, zu Menschen, die andere inspirieren, für sie in gewissen Phasen Mentor/Mentorin sind, die andere mitreißen, oder ganz einfach zur Seite stehen, wenn Fragen ans Leben und all seine hochkomplexen und immer wieder neue Herausforderungen kommen. Lernen bedeutet aus meiner Sicht Ermächtigung, Unterstützung dabei eigene Ressourcen zu entdecken – zu nutzen . mit jenen von anderen zu kombinieren. Bedeutet Stärkung der Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung. Bedeutet die Fähigkeit Informationsquellen zu finden, zu beurteilen, Erkenntnisse einzuordnen oder ihre Relevanz einzuschätzen. Und natürlich auch, wie Impulse daraus im eigenen Alltag transferiert werden können.
Und all das hat was mit mobilen Lernen zu tun? Ja. Eben weil ein Smartphone ein oft genutzter „Weggefährte“ ist, um virtuellen Rat gefragt, als Werkzeug der Vernetzung eingesetzt wird. Weil ich damit selbst zum/zur ProduzentIn von Inhalten werde, die ich selbstbewusst und stolz präsentiere, teile, auf Kommentare reagiere. Weil ich damit an Informationen rankomme, die ich in der „Bibliothek um die Ecke“ nie finden würde, auch weil es sich um Menschen handelt, die mir Einblicke in ihr Leben, ihre Probleme, ihre Lösungsansätze gewähre, mit denen ich mich gemeinsam auf den Weg mache, auch um zu verändern.
Lernen wird so noch stärker eine „Alltagsgröße“, ein neugrieriges Ausprobieren zwischen An- und Ausschalten, zwischen off- und online.