Rückblick smart setting #4
Eine für mich eine etwas „sperrige“ Session. Ich kämpfe zunächst immer noch damit, mit meiner persönlichen Reflexion der Sessions nachzukommen und bin bei weiten nicht da, wo ich gerne sein würde. Und mein Mikro ist schon wieder nicht bereit von meinem PC erkannt zu werden und umgekehrt. Ich probiere mich via Handy in die Session einzuwählen – die Tonqualität ist so noch schlechter als sonst, was es für mich teils scher macht allen Aussagen genau zu folgen.
Und ich komme von einigen Anlässen, wo in intensiver Form die Frage im Raum stand: Wie kann (mit-/ von einander) lernen umgesetzt werden in einer „Welt 4.0“ (und was ist das überhaupt)?
Danièle Castle, Mitarbeiterin bei digitalswitzerland beschäftigt sich zunächst mit den Buzz-Themen wie Artificial Intelligence und Machine Learning. Weiters das Thema über die Kompetenzen des 21. Jahrhunderts und wie diese Lernsettings beeinflussen können / sollen / müssen. Und die Frage, wer wirklich Zugang zu digitalen Inhalten (zb Virtual Reality) hat bzw. diese damit auch mitgestalten kann. Zu jeder einzelnen Frage ließe sich problemlos ein ganzer Kurs wie dieser gestalten…
Danièle meinte dass für künstlerisches Arbeiten ein „grenzenloses Miteinander“ nötig ist. AI würde Informationen strukturieren und dem eher gegenüber stehen. „arts about unstructre and opening up, tob e able to create without boundaries“. AI und Machine Learning könne daher Kreativität einschränken, in der parallel laufenden Textdiskussion wird auch Virtual Reality als mögliche Einschränkung von kreativen Handeln und Denken gesehen. Aus (nicht nur) meiner Sicht: Kreatives Handeln kann potentiell durch digitale Tools erweitert, ermöglicht, vorangetrieben werden und natürlich ist es wichtig, Agierende dabei zu unterstützen.
Fabio Sandmeier, Geschäftsführer einer Firma, die sich auf Präsentationstechnologie konzentriert hat und einer Web-Agentur stellt zwei Canvas vor https://www.momentumpresent.ch/media/1114/key-message-canvas-a1-v_42-ohne-schnittmarken.png und https://www.momentumpresent.ch/media/1117/storytelling_pattern_a1_v27-ohne-schnittmarken.pdf, die dabei unterstützen können, Präsentationen gut vorzubereiten, auch durch Herangehensweisen des Storytelling. Leider erfolgt der Start mit einem Verweis auf eine Studie, die zeigen soll, dass die Aufmerksamkeitsspanne des Menschen online jener eines Goldfisches gleicht. Diese Studie steht in heftiger Kritik (siehe etwa https://www.bbc.com/news/health-38896790, https://elearningindustry.com/8-second-attention-span-organizational-learning; https://policyviz.com/2016/01/29/the-attention-span-statistic-fallacy/).
Die beiden Canvas sind ohne Zweifel hilfreich etwa für Personen, die einen Pitch vorbereiten für ein Projekt oder eine (Geschäfts)Idee. Sind hilfreich, wenn es darum geht, komplexe Inhalte auf den Punkt zu bringen, was etwa bei der Wissenschaftskommunikation hilfreich sind. Aber geht es im smart setting wirklich darum, andere zu überzeugen durch gut designte Botschaften? Oder geht es um die Frage, wie Dialog, Co Creation, Kollaboration entstehen kann? Es entsteht eine intensive Diskussion, zu der ich vor allem im Chat beitrage, was dann von Moritz Klenk in einer wunderbaren Performance vorgelesen wird. Auch eine ganz spannende Form, wie smart setting umgesetzt werden kann.
Charlotte lädt uns dann ein, auch aufgrund des heute erlebten im Forum über Diamanten, sprich Erkenntnisse in einer Einzelarbeit zu reflektieren, die wir im Laufe des bisherigen Tuns gewonnen haben. Eine schöne Intervention, zu der wir dann leider wenig Zeit haben, in andere Beiträge hineinzulesen. Warum passiert „sowas“ nicht schon im Vorfeld und in der Videopräsenz seht dann der Austausch im Vordergrund, das Finden von Unterschiedlichkeiten und Parallelen, das gemeinsame Weiterarbeiten?
Kurz diskutiert wird dann noch die Frage, welche Fragen in einem solchen Setting eher vom „Kern der Dinge“ ablenken oder welche gerade darauf hinführen. Ich bin an dem Tag schon ziemlich gereizt und hinterfrage auch bei Stefans Anmerkungen zum Miteinander bei Wikimedia, wer dort tatsächlich im Miteinander ist, wobei sich diese „Kritik“ eher auf die Gesamt Wikimedia bezieht, wo eine große Mehrzahl der Beitragenden von weißen, heterosexuellen Männern stammt (siehe etwa https://www.theguardian.com/commentisfree/2014/aug/07/truth-wikipedia-young-white-western-males und https://wikimediafoundation.org/news/2018/10/18/wikipedia-mirror-world-gender-biases/)