Leben, was gepredigt wird? Innovative Didaktik & Dialog bei Konferenzen…

Bei der Konferenz media & learning 2018 konnte ich mir einiges mitnehmen, keine Frage. Es haben sich auch einige interessante Begegnungen ergeben.

Und es war zu einem überwiegenden Teil eine Aneinanderreihung des Formats „Frontalvortrag“ (leider oft kombiniert mit einer wahren Flut an Präsentationsfolien mit einer in dieser Zeit unmöglich zu erfassenden Informationsflut) und zwar unabhängig davon ob die Bezeichnung Keynote, Präsentation, Forschungsforum oder Workshop lautete. Selbst bei einem als „Diskussion“ angekündigten Format, in einem Setting wo Teilnehmende in einem großen Kreis saßen waren über 50 der 90 Minuten inputs von ExpertInnen.

Keine Frage, eine gut gemachte Keynote kann ein fantastischer Ausgangspunkt, anregend, informativ sein. Das gilt auch für kürzere Präsentationen etwa aktueller Forschungserkenntnisse. Bei einer Konferenz ist es oft so, dass der wohl überlegte Zeitplan weniger „Luft“ lässt als geplant: Teilnehmende brauchen länger, um die Plätze einzunehmen, es gibt kleinere technische Herausforderungen oder jemand hält sich trotz unübersehbarer Hinweise der Veranstalter nicht an Zeitvorgaben. Leider geht das dann meist zu Lasten einer Phase, in der Anwesende Fragen stellen oder mit Vortragenden in einen Dialog gehen können.

Wenig hilfreich ist, wenn eine Moderation ständig darauf hinweist, dass die Zeit drängt sowie die ins Auditorium gestellte Frage ob es Fragen zum Input gibt so gestellt ist, das vom Tonfall klar ist, dass dies nur sehr bedingt erwünscht wird. Dazu kommt noch dazu, dass bei Schweigen auf diese Frage nach Fragen manche der dann gestellten Fragen nur bedingt zu einer Vertiefung oder gar einem Dialog beitragen.

Bei der Konferenz hörte ich in meinem Umfeld nicht nur einmal ein leichtes Kichern und „Wie bei den Studierenden, die Fragen auch nie was nach und wenn sind die Fragen oft najaaaa….“

Gerade bei media & leearning 2018 wurden mehrfachst und mit aktuellesten Studien und Erfahrungsberichten gut belegt betont, wie wichtig es ist, Informationen in der Hochschullehre nicht nur spannend, attraktiv und überschaubar als Input anzubieten, sondern erstens dafür zu sorgen, dass es zu einem ernst gemeinten Dialog mit Lernenden kommt und zweitens, dass Lernen viel stärker ein gemeinsames, konstruktivistisch und von Co Creation geprägtes Handeln wird. Dies braucht fördernde Rahmenbedingungen, wovon eine ist, dass dazu beigetragen wird, dass sich auf einer Konferenz möglichst viele Menschen gegenseitig kennenlernen. Klar, ich kann am Ende von zwei Tagen nicht mit 250 Personen gesprochen, zusammengearbeitet haben. Und es können deutlich mehr als jene Personen sein, mit denen ich zur Konferenz gekommen oder die ich dort als „alte Bekannte“ wieder getroffen habe.

Ich habe dazu ein offenes Google Dok begonnen, mit Formaten, die ich als dialogfördernd erlebt habe, als Elemente, die den so oft eingeforderten oder in Strategien verankerten „shift from teaching to learning“ in eine gelebte, vielfältige Realität übersetzen. Beiträge dazu sind gerne willkommen.

Gedanken zum „Digitalen“ in der Lehre

Leider reißt die Diskussion darüber, ob denn „das Digitale“ / „die Digitalisierung“ für die Lehre wirklich Vorteile bringt nicht ab. Ein Grundproblem dabei ist, dass die Definition, was mit Digitalisierung genau gemeint sehr unscharf ist und viele Begriffe durcheinandergeworfen werden:

Nach der Flipped Classroom Convention in Berlin (siehe diesen Nachbericht) besuchte ich aufgrund des sehr unbeständigen und kalten Wetters das Museum für Kommunikation in Berlin (siehe dazu diese Fotostrecke, natürlich alles cc_by). Nachvollzogen wird, wie Menschen Informationen austauschten bzw. auf diese Zugriff nahmen und nehmen, sowie wie sie diese mitgestalten.

Digitalisierung hat in diesem Zusammenhang mehrere Effekte, wobei zu betonen ist, dass es immer um einen Mix aus digitalen sowie Zugriffen / Vorgangsweisen geht bzw. es letztlich sinnlos ständig zu versuchen krampfhaft Unterschiede sowie Abgrenzungen zwischen „analog“ und „digital“ zu finden:

  • In einer sekundenschnelle Weise ist der Zugriff auf unterschiedlichsten Informationen möglich, ebenso auf jahrhundertealte Archivbestände (Hinweis: Immer mehr Museen gehen dazu über Inhalte abrufbar zu machen, die gerade für die Lehre spannende und kostenfreie Materialien darstellen)
  • Diese Informationen sind immer intensiver in interaktiven Formaten In multi- und transmedial aufbereitet – damit werden verschiedene Sinneskanäle angesprochen und es wird ein immersiver Zugang / Umgang gefördert
  • Zu jeder gefundenen Information ist es ebenso in sehr rascher Weise möglich – u. a. durch Nutzung enthaltener Quellen, Querverweisen, Schlagwörtern, Verweise zu Erstellenden – Quellen zu suchen und zu finden, die dabei unterstützen, Inhalte zu vergleichen und bewerten
  • Darüber hinaus gibt es verschiedene Tools, die dabei unterstützen, Gefundenes zu sammeln bzw. strukturieren bzw. für andere übersichtlich und ansprechend aufzubereiten
  • Und: Es ist wesentlich einfacher & schneller, vorhandene Informationen zu kommentieren und zu bewerten
  • Ebenso schnell lassen sich Informationen zu Erstellenden gefundener Informationen finden, also ebenso ob und für welche Institutionen / Unternehmen diese tätig waren (oder sind), wer die Erstellung unterstützt bzw. finanziert hat
  • Darüber hinaus kann mit Erstellenden, Forschenden, ExpertInnen, MultiplikatorInnen auf einfache und niederschwellige Weise Kontakt aufgenommen werden (und diese Begegnungen auch in digitaler Form anderen zur Verfügung gestellt werden)
  • Ebenso wesentlich leichter und vielfältiger verfügbar sind Online-Plattformen auf denen gefundenes / erworbenes Wissen angewendet werden kann, interaktive Übungsbeispiele geboten werden sowie verschiedenste spielerischer Zugänge
  • Und nicht zuletzt sowie besonders wichtig: Es ist viel einfacher geworden, verschiedenste Inhalte zu erstellen und anderen Menschen zugänglich zu machen – auch solchen „ganz woanders“ auf dieser Welt (siehe diesen Beitrag zu „learner generated content“)

Smartphones, Tablets und Laptops / PC sind somit Lern- und Informationszugangsinstrumente. Das sind natürlich ebenso Bücher oder andere schriftliche Materialien – und wie schon erwähnt geht es um ein abwechselndes oder ebenso paralleles Nutzen von analog sowie digitalen Zugangsmöglichkeiten. Und ja natürlich bleibt dabei der unmittelbare Kontakt zu anderen Menschen wichtig und essentiell. Oder das Hands-On ausprobieren, in Sozialräume gehen, Natur erforschen usw. – begleitet, ermöglicht, unterstützt, dokumentiert wird dies durch digitale Tools. Wobei diese auch Zugänge zu „Räumen“ ermöglichen, die normalerweise nicht aufsuchbar / so unmittelbar gefahrlos erforschbar sind: Das Innenleben u. a. unseres Körpers, von Maschinen, Computerprogrammen oder auch Atomen, die Tiefen des Meers und des Weltalls, alle Regionen dieser Erde und anderer Planeten.

Und ja, dies bedeutet, dass wir ebenso lernen müssen, wie sich digitale Möglichkeiten selbstbewusst, verantwortungsvoll und sinnvoll nutzen lassen.

Recherche im Internet in Schule, Hochschule & Erwachsenenbildung

Dieser Blogpost versteht sich gleichzeitig als Webquest (Infos zum Thema). Eigene Fundstücke gerne als Kommentar!

Ausgangspunkte

  • Wo sammle ich selbst Fundstücke (z. B. Lesezeichen) und
    • Wo lassen sich Fundstücke (Links, Pdf, Textdokumente, Bilder, Namen von ExpertInnen…) für eine Gruppe, zu der ich gehöre, für die Schule online und offline sammeln? (Empfehlungen Online-Tools: Pinterest, Padlet, Edutags)
    • Mit welchen Überschriften, Kategorien, Schlagworten… wird dabei gearbeitet?
  • Wie kann ich den Wahrheitsgehalt von Informationen überprüfen bzw. unterschiedliche Sichtweisen zu einem Thema finden? (Siehe dazu diese Sammlung an Beiträgen rund um „fake news“, „Filterblase“ und „postnormal“)
  • Wie können diese Fundstücke mit Erfahrungen aus der eigenen Praxis ergänzt werden?
  • Wo und wie werden diese Informationen eingesetzt?
  • Wo und wie werde ich selber zum/zur Informations-ProduzentIn?
    • Ausgangspunkt ist auch eine Auseinandersetzung mit dem Thema Creative Commons für einen guten Umgang mit Fundstücken (Basisinfos siehe z. B. hier)

1. Schritt:

Sich selber die Frage stellen, welche Informationen für mich / uns wo und wie zur Verfügung stehenDazu gehört auch, analoge Quellen strukturiert zu nutzen ausgehend von folgenden Fragen wie:

  • Welche Informationen stehen in eigenen Archiven zur Verfügung (privat & Arbeitsstelle)
  • Wie sind umliegende Bibliotheken ausgestattet
  • Welche Informationen finden sich in Archiven der Gemeinde, des Ortes, des Stadtteils, der Region
  • Welche Institutionen haben in der Nähe ein Büro und bieten welche Informationen (z.B. in der Bibliothek, in div. Medien bzw. regelmäßigen Aussendungen) oder Angebote
  • Welche „ExpertInnen“ (mit welchen Schwerpunkten?) arbeiten dort, arbeiten oder leben in der Umgebung
  • Von diesen: Adresse, Telefon-/Faxnummer, Internet-Adresse, e-mail, Öffnungszeiten, Erreichbarkeit (örtlich und/oder zeitlich)
  • Welche Medien erscheinen wie oft vor Ort, in der Region
  • Welche Veranstaltungen werden angeboten (Seminare, Kurse, Messen, Fachtagungen usw.)

2. Schritt:

  • Fragen formulieren, auf die nach Antworten gesucht wird
  • Parallel / danach: Stichworte festhalten um Suchanfragen dann gezielter durchzuführen

Empfehlenswert zu diesem Schritt: Gemeinsames Besprechen einiger gefundener Fragen und Stichworte, darauf aufbauend: Arbeiten in Tandems / Triaden: Sind diese Fragen spezifisch genug? Welche Stichworte fallen uns noch ein?

3. Schritt:

  • Sich selbst ein Zeitlimit setzen
  • Verschiedene Kombination der Stichworte für eine allgemeine Suche einsetzen

…entweder es ergeben sich hier schon konkrete Ergebnisse oder gefunden werden z. B. Datenbanken, Archive, WebSiten von Institutionen, Literaturverzeichnisse usw.

  • Innerhalb dieser wieder mit den Stichworten suchen
  • Fragen direkt an gefundene Personen richten
  • Mit Namen von gefundenen Personen oder Überschriften oder Stichworten neue Suchanfragen austesten

Es ist also ein Wechsel zwischen sehr „weit gefasster“ Suche und dann z. B. Suche innerhalb eines spezifischen Dokuments. Sinnvoll ist sich selbst Notizen über die Sucherfahrungen zu machen und diese mit KollegInnen zu teilen bzw. gemeinsam weiter zu entwickeln.

Im Rahmen des 3.Schritts: Ergebnisse auch ausdrucken, auseinanderschneiden, neu zusammenfügen, mit Farben ergänzen, in Teamräumen verfügbar machen. Diese Ergebnisse wieder digitalisieren.

Im Zuge der Schritte kann sich auch eine Sammlung „besonders beliebter Online-Fundstellen“ ergeben.

Social Media in der (Hoch)Schule

Einige kommentierte Links:

Allgemein

Twitter

Facbook

Konnektivismus bedeutet Partizipation

Ein Blogbeitrag als

„Räume sind soziale Landschaften und gleichzeitig individuelle Umgebungen, die motivierend und fördernd, aber auch hemmend und entmutigend wirken können.“ (Pscheida D., et.al., 2014, S. 292) Zu diesen Lernräumen zählen auch jene in den den unendlichen Weiten des Internet.

In vielen tertiären Bildungseinrichtungen sind Lernmanagementsysteme eine Selbstverständlichkeit, also etwa Moodel, Ilias, Blackboard. Diese verfügen theoretisch über viele Möglichkeiten der Interaktion: Von Foren, über Chat, Peer-Review-Systeme, Wiki bis hin zu Modulen für Videokonferenzen. Immer wieder wird darauf hingewiesen (vgl. z. b. Strasser, Thomas, 2011) dass diese Möglichkeiten zu selten in all ihren Möglichkeiten genutzt werden, schon gar nicht im Potential damit ebenso das Internet als Lernraum zu nutzen. Im Vordergrund steht die „Verteilung“ von Lerninhalten (vgl. Downes, 2005), die noch dazu oft in einen engen Raum bleibt – also auf ein Fach sowie eine konkrete Gruppe eines Jahrgangs.

Es geht also um ein durch Partizipation geprägte Lernen (vgl. Downes, 2005). Dazu betonen Pscheida et.al.:

„Die Idee des Lernens als Vernetzungsprozess von Individuen und Ressourcen über die Grenzen virtueller Räume hinaus entspricht dem Ansatz des Konnektivismus (…). Dieser beruht auf der Feststellung, dass die heutige Informationswelt so umfassend und dynamisch ist, dass Lernen vor allem im Einsatz von Techniken besteht, Informationen zu finden, zu bewerten und für sich zu verwenden. Die Fähigkeit zu Aufbau und Pflege von Wissensnetzwerken aus Personen und Informationsobjekten stellt daher eine Kernkompetenz des 21. Jahrhunderts dar.“ (Pscheida D., et.al., 2014, S. 293)

Wobei Partizipation bei alldem kein Zufall ist oder von selbst geschieht. Denn es geht ebenso um Aspekte wie:

  • Eigene Fähigkeiten und Lebenserfahrungen, sowie Ideen, Ängste und Hoffnungen einbringen bzw. (gemeinsam) weiter entwickeln zu können
  • Selbstbewusst auf ExpertInnen zugehen zu lernen, an diese sinnvolle und mit Theorie & Praxis verknüpfte Fragen formulieren zu können bzw. mit diesen gemeinsam an Ideen und Konzepten zu arbeiten
  • Eigene Sozialräume, die für Wohnen, Lernen, Arbeiten, Freizeit usw. genutzt werden bewusst wahrzunehmen, dort Wissensquellen im weitesten Sinn zu finden und auf eine selbstbestimmte Art in Lernumgebungen einbringen zu können
  • Über Erfahrungen zu berichten, wenn erworbenes Wissen in diese Sozialräume bzw. die eigene Lebensgestaltung eingebracht werden und (temporäre oder nachhaltige) Veränderungen die sich daraus (nicht) ergeben
  • Erworbenes Wissen für andere sicht-, nutz-, kommentierbar zu machen, im besten Fall in einer sehr niederschwelligen Weise

Vor allem viele cMOOCs versuchen sich an diesem Konzept von gemeinsamen, vernetzten Lernen ‚auf Augenhöhe‘ zu orientieren. Sie sind im besten Fall Lernräume, die – schon im Vorfeld – über deren Dauer hinaus wirken; sowohl in Hinblick auf wieder auffindbare Ergebnisse als auch auf Erkenntnisse und Netzwerke die darüber hinaus weiter wachsen.

Downes, S. (2005). E-learning 2.0. in eLearn Magazine 10/2005. http://elearnmag.acm.org/featured.cfm?aid=1104968

Pscheida D., et. al. (2014): Vom Raum in die Cloud: Lehren und Lernen in cMOOCs; in: Rummler, Klaus (Hg.) (2014): Lernräume gestalten – Bildungskontexte vielfältig denken, Waxmann http://2014.gmw-online.de/291

Strasser, Thomas (2011): Moodle im Fremdsprachenunterricht, VWH-Verlag http://www.vwh-verlag.de/vwh/wp-content/uploads/2011/04/titelei_strasser.pdf

Unübersichtliche Foren? Foren zum Lernen?

Im MOOC „Lernen im Netz“ habe ich zuletzt auf der Facebook-Gruppe eine Diskussion über die Übersichtlichkeit des Forums begonnen (ich verwies dabei u. a. auf : http://www.vhsmooc.de/…/willkommen-im-vhsmooc-forum…/ und http://www.coer13.de/forum/viewforum.php?f=2). Dazu und auch generell ein Beitrag:

„Discussion forums are the number one complaint by readers and contributors of MOOC News and Reviews, (auch sonst sehr spannende Site zu MOOCs! Anm. d. Verf.) an online publication devoted to critiquing individual MOOC courses and the evolving MOOC landscape.“, wird Robert McGuire zitiert, der in „Campus Technology“ einen Text zu „Building a Sense of Community in MOOCs“ veröffentlichte. Und weiter:

„Most MOOC discussion forums have dozens of indistinguishable threads and offer no way to link between related topics or to other discussions outside the platform.“  In dem Beitrag wird dann sehr übersichtlich auf verschiedene Studien zum Thema „Foren in MOOCs“ eingegangen, u. a.  mit Erfahrungen aus edX und Cousera. Festgestellt wird eine niedrige Beteiligung (3 – 5 % der Teilnehmenden) am Austausch in Foren, die teils nicht über einen allerersten Vorstellungspost hinausgeht. Teilnehmende die einen MOOC bis zum Ende und einer ev. Abschluss“prüfung“ durchziehen tummeln sich etwas öfters auf Foren (bis zu 52 %). Interessant auch eine Analyse der Universität Edinburgh: Deutlich intensiver genutzt als Foren würden Aktivitäten wie die Nutzung von Videos oder eines Quiz bzw. die Erledigung eines spezifischen Arbeitsauftrags. Leider wird generell ein Blick auf Zahlen, nicht aber auf dahinter liegendee Gründe geblickt bzw. wie das konkrete „Setting“ des Forums aussah.
In dem oben erwähnten Text von McGuire wird von einem MOOC zum Thema „Comics“ berichtet. Dort entstand schon vor Beginn eine facebook-Gruppe, die auch nach dem Ende des MOOC sehr intensiv genutzt wurde. Wie wichtig und wie intensiv solche Gruppen in social media – Kanälen sein können habe ich selbst auch beim coer13, vhsmooc13, openreli13 erlebt. Und auch beim imooc gibt es ja eine Facebookgruppe, auf der immerhin 54 Teilnehmende dabei sind.

Interessant auch dieser Beitrag von der WebSite educause. Dort steht zwar der „flipped“-Ansatz im Fokus, der Text zeigt aber Diskussionsansätze auf, über die Art der Nutzung von Foren.

Einige Ideen zum Thema von mir, auch gestützt auf eigene Lehr- und Teilnahmeerfahrungen:

  • Partizipation ist kein Zufall – es reicht nicht aus, ein Forum einzurichten und zu schreiben: „So diskutiert doch mal!“. Impulse die dies anregen und „am Laufen halten“ können sind z. B.:
    • „Thema des Tages / der Woche“ – anregende Fragen stellen oder solche in der community des MOOC sammeln / zur Abstimmung bringen
    • (Überschaubare!) Aufgaben z. B. etwas Bestimmtes zu Kommentieren, zu recherchieren, Erfahrungen dazu einzubringen (inkl. Zeitschiene)
    • Tandems, Triaden und Kleingruppen zu „Unterthemen“ initieren / begleiten die für eine bestimmte Zeit an diesem dran bleiben und dann Ergebnisse wieder in den Lernprozess einbringen
    • ModeratorInnen / TutorInnen, die bestimmte Foren betreuen, Impulse geben und sammeln (also auch „Themenfäden“ und (Teil)Ergebnisse zusammenfassen), auf den „code of conduct“ (gegenseitigen Umgang) achten (diese Rolle kann im Verlauf des MOOC ja auch wechseln, wobei m. E. nach eine Vorbereitung auf / eine Reflexion zu dieser Rolle wichtig ist)
  • Aktivität in Foren „belohnen“ – in div. MOOCs habe ich schon erlebt (z. B. coer13), dass das Ausmaß der Forum-Diskussionsbeiträge in einem eigenen Themenfaden dokumentiert wurde und als Grundlage diente um ein bestimmtes online-badge als Teilnahmebestätigung zu bekommen
  • Auch in diesem Feld: „digitale Spielwiesen“ einrichten, in denen Funktionen des Forums ausgetestet werden können bzw. über den „code of conduct“ diskutiert wird (natürlich bleibt technischer Support, der leicht zu finden ist und wo es zeitnahe antworten gibt während der gesamten Laufzeit eines MOOCs wichtig)
  • Übersicht unterstützen: Also in welchen Themenfäden soll wozu diskutiert werden – und Teiulnehmende darauf hinweisen, bzw. nötigenfalls auf „Quereinträge“ hinweisen / verlinken

Weitere ideen 6 Kommentare wie immer willkommen!

 

Lerntheorien und so

Ich nehme gerade am (österreichischen!) MOOC imoox-lernen im Netz (Link – leider nur nach Login zugänglich) teil (siehe auch Gruppe in Facebook).

Nach einer Phase des gegenseitigen Vorstellen gehts gerade (rund in der dritten Märzwoche 2014) um Lernthorien und mögliche Kritiken daran.

Dazu habe ich in der Facebookgruppe zunächst angemerkt:

„…natürlich macht eine gute Bildungsveranstaltung auch der Methodenwechsel aus. Und manche Methoden lassen sich wohl einzelnen Lerntheorien zuordnen. Zumindest im Rahmen und „immer wieder zwischendurch“ ist wohl die Dialogorientierung ein zentraler Fator. Also u. a. Transparenz (Dauer, Rahmenbedingungen, Erwartungen, gemeinsame Spielregeln usw.), institutionalisiertes Feedback (nicht nur Feedbackbogen am Schluss des Semesters), gut geplante & kreativ gestaltete Phasen wo Teilnehemende eingeladen & unterstützt werden sich / Fragen / Hoffnungen / Ängste / Erfahrungen / „issen einzubringen /zu teilen / gemeinsam weiter zu entwickeln. Weiters natürlich die möglichst unmittelbare Verbindung zu „Alltagswelten“ der Teilnehemden inkl. Transfer von methoden 7 Ideen / Haltungen in mein hier / jetzt / morgen. Dazu kommt noch eine Haltung, dass ich als Lehrender selber bereit bin zu lernen, neugierig bin auf die Perspektiven aller Beteiligten.“

Im Forum des MOOC schrieb ich dann noch:

So ich werde die Aufgabe etwas angehen…
Ich hab mal gefunden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lerntheorie#Kritik – genannt wird dort der Psychologe Philip Zembardo – dazu habe ich hier https://www.uni-due.de/edit/lp/common/lernen.htm einige interessante Aspekte gefunden. Woebei er auf den ersten Blick eher kognitivistisch, wenn denn diese Zuordnung gier gilt, eingestellt ist.
siehe auch „„Lernen“ wird von Zimbardo (1995, S.263) als ein Prozess beschrieben, der zu einer „relativ stabilen Veränderung im Verhalten oder im Verhaltenspotential führt und auf Erfahrung aufbaut“. Zimbardo (1995, S. 263) verweist zudem darauf, das Lernen kein direkt beobachtbarer Prozess sei. Lernen kann nur aus dem anschließenden Verhalten geschlossen werden. Daher ist es aus seiner Sicht bedeutsam, zwischen dem was eine Person gelernt hat (Lernen) und dem Sichtbarwerden dieses Lernens (Performanz) zu unterscheiden. Für den schulischen Kontext bedeutet dies, dass sich einer Lernphase stets auch eine Umsetzungsphase anschließen muss, will man die Ergebnisse der Lernphase überprüfen.“ (Quelle http://glossar.didagma.de/?Lerntheorien)
Sehr interesssante Punkte bringt der Erziehungswissenschaftler und Professor für Erwachsenenbildung Peter Faulstich  in seinem Buch „Menschliches Lernen“: http://www.socialnet.de/rezensionen/15111.php
Eine fundierte Analyse des Konnektivismus findet sich auf diesem Blog (mit einiger Literatur) http://eltutblog.wordpress.com/2010/07/13/der-konnektivismus-trend-eintagsfliege-lerntheorie-oder-konzept/
sowie im auch sonst empfehlenswerten Blog von Claudia Bremer
http://mooc13.wordpress.com/sonstiges/konnektivismus/
Einen guten Überblick zu den Lerntheorien bietet übrigens auch:
http://www.uni-potsdam.de/eteachingwiki/index.php/Lerntheoretische_Begr%C3%BCndungszusammenh%C3%A4nge#Kritik