Digitale Chancen im Kindergarten

„Digitale Chancen – Kindern im Umgang mit neuen Medien Partizipation und Kooperation ermöglichen“ – so der Titel eines Beitrags in der Fachzeitschrift „Unsere Kinder“ 1/15 (S. 4 ff.). Aus diesem Anlass gab es am 20.3. eine Live-Online-Session mit Expertinnen (Link zur Aufzeichnung).

Und jetzt die im Heft angekündigten Hintergründe, Links, Ergänzungen:

Aktuelle Zahlen (Statistik Austria, 2014) über die Ausstattung österreichischer Haushalte mit Internet.

…sucht – altbekannte Argumente zu „gefährlichen Medien“ in digitalen Gewand.

Studie aus dem Jahr 2013 von saferinternet.at: 41 Prozent der 3- bis 6-Jährigen regelmäßig im Internet

Studie „Medienverhalten Kinder“ (3 – 10 Jahre; aus dem Jahr 2014) der education group

Bundesländerübergreifender BildungsRahmenPlan für elementare Bildungseinrichtungen in Österreich

Artikel „Spielend Lernen im Kindergarten – Neue Technologien im Einsatz“ aus l3t -Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien (2014 aktualisiert)

Rund um das Thema Medienpädagogik

Fachbuch: Mit Medien bewusst umgehen – Förderung von Medienkompetenz im Kindergartenalter

Safer Internet im Kindergarten – Ein Handbuch für die Aus- und Weiterbildung von Kindergartenpädagog/innen

Smiley e. V. / Fachhochschule Hannover: Projektreader Konstruktiver Einsatz digitaler Medien in Kindertagesstätten

Medienkompetenz in Kindertageseinrichtungen: Beispiele zur aktiven Medienarbeit in Kindertageseinrichtungen in München

Medienzwerge – ein Projekt zu Medienpädagogik in der Früherziehung der Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest

Medienkompetenz Kitas NRW – Ein Modellprojekt der Landesanstalt

für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM)

(Ein Ausgangspunkt war dabei auch diese spannende Studie, die Zeigt, das Kitas mehr Unterstützung beim Thema Medienkompetenz benötigen)

Beispiele

Biber, das „Netzwerk frühkindliche Bildung“ sammelt Beispiele auch zum Einsatz digitaler Medien in Kitas (z. B. auch „Mein Heimatort“ aus Tirol)

Einsatz von Tablets und anderer digitalen Medien in einer Berliner Kita

Digitale Medien in der heilpädagogischen Früherziehung (Publikation des Schweizer Verband der FrüherzieherInnen)

Apps

Die Datenbank Apps für Kinder des Deutschen Jugendinstituts enthält auch solche für Kleinkinder

Das medialiteracy lab (AG Medienpädagogik, Institut für Erziehungswissenschaft der Uni Mainz) bewertet Apps für Kinder und bietet dazu eine Datenbank „Gute Apps für Kinder“ an weiters entwickelt wurde ein Kriterienkatalog zur Bewertung von Apps

klick-tipps.de (redaktiuonell betreut von jugendschutz.net) stellt regelmäßig Apps speziell für Kinder vor

Auf der WebSite schule-apps.de können auch Apps für den Kindergarten gefunden werden, in der Mehrzahl solche die für Apple-Geräte einsetzbar sind

Eine umfassende Liste (nach Einsatzfeldern sortierte) englischsprachiger Apps für den Kindergarten

Buchtipps

Ein Kinderbuch (4 – 7) mit bunten Bildern zum Thema Coden mehr Infos zu „Hello Ruby“ von Linda Liukas

Ein Bilderbuch über das Medium Buch: Das ist ein Buch von Lane Smith – dazu gibt es auch dieses Video

Weiterbildungen

PH Burgenland: https://www.ph-online.ac.at/ph-bgld/wbSuche.LVSuche?pSuchbegriff=Kindergartenp%C3%A4d&pTitelFlag=J&pStpLvTypNr=2&pSjNr=1664&pSortNr=4

Aktuell sind 2 Themenbereiche:

https://www.ph-online.ac.at/ph-bgld/wblv.wbShowLvDetail?pStpSpNr=127235&pSpracheNr=1&pMUISuche=FALSE

Portfolioarbeit in Kombination mit dem Kinderbuch: https://www.ph-online.ac.at/ph-bgld/wblv.wbShowLvDetail?pStpSpNr=127242&pSpracheNr=1&pMUISuche=FALSE

Virtuelle PH: http://www.virtuelle-ph.at/

„Digital macht schlau“ braucht Rahmenbedingungen

In der Dezember-Ausgabe von GEO erschien der bemerkens- und lesenswerte Artikel „Digital macht schlau“ (Autor: Jürgen Schäfer, der übrigens auch das spannende Buch „Genie oder Spinner – sind wir offen für Neues geschrieben hat n-tv beitrag dazu, bild der wissenschaft Beitrag). Laut Facebookeintrag im Facebook-Auftritt von GEO löste dieser heftige Reaktionen, positive und negative aus.

Bemerkenswert ist die sehr positive Betrachtungsweise digialer Medien. Es wird zwar der scheinbar allgegenwärtige Manfred Spitzer (ein Wissenschafter, der ansonsten viel Spannendes, Konstruktives sagt) mit seinen ärgerlichen Aussagen zu den „Gefahren“ digitaler Medien zitiert und gleichzeitig auf Analysen hingewiesen, die gut belegte Kontrapunkte dazu setzen.

U. a. vorgestellt werden verschiedene und nachahmenswerte Beispiele, wie digitale Medien in der Schule zum Einsatz kommen können. Ebenso eingegangen wird auf die nötige digitale Kompetenz die Lernenden für den Gebrauch digitaler Medien und dort zu findender Inhalte brauchen. Ein wirklich inspirierender Artikel in jeder Hinsicht.

Was aus meiner Sicht zu kurz kommt sind die Rahmenbedingungen. So erschien Ende November im Spiegel ein Text zu einer internationalen Vergleichsstudie, die auf mangelhafte Computerkenntnisse u. a. auch in Deutschland hinweist (Link zu den Studienunterlagen). Und: Ich bin gerade in aktuellen Weiterbildungen vielen Lehrenden an Schulen oder Fachhochschulen und Universitäten begegnet, die zwar grundsätzliches Interesse haben eine möglichst große Bandbreite digitale Möglichkeiten in den Unterricht zu integrieren aber auf verschiedene hemmende Rahmenbedingungen hinweisen. Dazu einige Impulse / Anmerkungen:

  • Es sollte nicht um ein gegeneinander Ausspielen und ein ständiges Vergleichen gehen, welche Mittel nun „besser“ seien: Ziel kann nie der „völlige Ersatz“ analoger Unterrichtsmedien sein. Gefragt ist eine gut geplante, gründlich vorbereitete, partizipativ ausgelegte und immer wieder reflektierte Kombination verschiedenster Möglichkeiten und Vorgangsweisen.
  • Grundsätzlich gilt Folgendes auch für „rein analoge“ Ansätze: Lehrende können auf eine Ausbildung und viele Erfahrungswerte zurückgreifen; gleichzeitig wichtig ist eine kontinuierliche persönliche & fachliche Weiterentwicklung, die auch auf aktuelle gesellschaftliche Trends bedacht nimmt. Das ist kein Zufall bzw. darf nicht von Einzelinitiative abhängen, sondern muss von der öffentlichen Hand, Bildungsanbietern, von (Hoch)Schulträgern, von Leitungspersonen gezielt gefördert werden. Dazu braucht es ein umfassendes, gemeinsam entwickeltes, umgesetztes und evaluiertes Konzept.
  • Besonders der Einsatz digitaler Medien und Vorgangsweisen im Bildungsbereich braucht ein Konzept oder muss Teil der vorher erwähnten didaktischen Weiterentwicklung sein. Auf jeden Fall müssen dabei ebebso Lernende und im Feld Schule Eltern sowie ElternvertreterInnen einbezogen sein. Es ist sehr bedauerlich, dass gerade viele Schulen auf Handyverbote setzen, anstatt Konzepte zu entwickeln, wie das Handy vor Ort sinnvoll eingebunden und genutzt werden kann – dabei gibt es, wie auch der GEO-Artikel deutlich zeigt, viele sehr gute und teils schon länger laufende Beispiele, auf die aufgebaut werden kann.
  • Nutzung digitaler Medien ist nicht „in die Wege gelegt“, egal wann jemand geboren ist. Ebensowenig selbstverständlich, auch wenn sie grundsätzlich angelegt sind, sind Kompetenzen wie Selbstorganisation und Eigenständigkeit, die Fähigkeit zu selbstmotivierten Lernen und Forschen. Es braucht also Maßnahmen zur Weiterentwicklung der digitalen Kompetenz, zur bewussten Wahrnehmung und Gestaltung der persönlichen Lernumgebung sowie dialog- und lernendenorientierte Konzepte auf allen Ebenen. Lehrende und Lernende brauchen also individuell abgestimmte Unterstützung.

MOOCs aktiv in Unterricht & Lehre nutzen

Claudia Bremer, Monika E. König, David Röthler und ich waren heuer, wie schon berichtet, mit einem Workshop mit dem Titel dieses Blogbeitrags bei der edidaktik-Tagung 2014 der PH der Diözese Linz dabei (Überblick & Einreichung / ein Beitrag im fnm-Newsletter s 17- 19). Hier der Link der Aufzeichnung vom Live-Stream, Kommentare und ERgänzungen gerne hier oder via #eldf14 willkommen!

Auf dem Weg dorthin entstanden sind schon folgende Impulse:

Wir haben zudem noch diesen wirklich spannenden und inspirierenden Beitrag entdeckt zu MOOCis (MOOCs in Schulen). (Wobei hier Ideen aufegegriffen werden, die Andre Spang et.al im Rahmen des Educamp in Hamburg 2013 zu einer Umsetzung von MOOCs an Schulen aufgegriffen werden).

Aktuelle MOOCs und teils auch schon abgeschlossene lassen sich hier finden:

http://www.mooc-list.com/ (bzw. mit Filter „deutschsprachig“: http://www.mooc-list.com/language/german)

Weiters ein guter Ausgangspunkt: https://www.class-central.com/ sowie ergänzend diese Listen: http://www.bdpa-detroit.org/portal/index.php/comittees/high-school-computer-competition-hscc/29-education/57-moocs-top-10-sites-for-free-education-with-elite-universities.html sowie http://moocnewsandreviews.com/mooc-resources/

bzw. diese (selbst ernnannte und durchaus hilfreiche) MOOC-Suchmaschine http://www.mooctivity.com/catalog/courses/

Aktuelle Infos zu deutschsprachigen MOOCs bietet http://moocia.de/category/moocs/

Lernen am Weg

Der imoox-MOOC hatte sich zuletzt mit den Themen Urheberrechte sowie Offene Bildungsressourcen beschäftigt, beides Themen, mit denen ich mich während des tollen coer13 ausführlich auseinandersetzte. Siehe diese Beiträge.
Das nächste Thema war dann „Mobile Learning“. Im Rahmen des Opco12-MOOCs habe ich dazu schon einiges gebloggt:
Tablets in der Bildungsarbeit mehr; Mobile Apps mehr – siehe zur Dresdner Mädchenrallye auch hier; und nochmal zu mobile apps; sowie zu game based learning

Einen Aspekt den ich heute noch mehr wichtig finde ist, dass damit „Lernen am Weg“ ermöglicht, initialisiert, unterstützt wird. Viele unterscheiden zwischen „typischen Lernsituationen“ – also vorgekauten Stoff, den man/frau sie mehr oder wenig geduldig anhört, vielleicht noch eine Hausübung dazumacht und dann in einer Prüfungssituation hoffentlich noch genug weiß – und Situation, wo rein gar nix gelernt werden muss. Der Begriff lebensbegleitendes Lernen wird ja immer wieder strapaziert. Und gleichzeitig haben oder erleben auch aktuell viele Lernen als Prozess, in dem jemand lehrt und das dann auch abprüft.
Wir lernen in jedem Augenblick des Lebens, gehen unterschiedlich mit „Reizen“ von außen um und werden im Idealfall selbst zu ImpulsgeberInnen, zu Menschen, die andere inspirieren, für sie in gewissen Phasen Mentor/Mentorin sind, die andere mitreißen, oder ganz einfach zur Seite stehen, wenn Fragen ans Leben und all seine hochkomplexen und immer wieder neue Herausforderungen kommen. Lernen bedeutet aus meiner Sicht Ermächtigung, Unterstützung dabei eigene Ressourcen zu entdecken – zu nutzen . mit jenen von anderen zu kombinieren. Bedeutet Stärkung der Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung. Bedeutet die Fähigkeit Informationsquellen zu finden, zu beurteilen, Erkenntnisse einzuordnen oder ihre Relevanz einzuschätzen. Und natürlich auch, wie Impulse daraus im eigenen Alltag transferiert werden können.
Und all das hat was mit mobilen Lernen zu tun? Ja. Eben weil ein Smartphone ein oft genutzter „Weggefährte“ ist, um virtuellen Rat gefragt, als Werkzeug der Vernetzung eingesetzt wird. Weil ich damit selbst zum/zur ProduzentIn von Inhalten werde, die ich selbstbewusst und stolz präsentiere, teile, auf Kommentare reagiere. Weil ich damit an Informationen rankomme, die ich in der „Bibliothek um die Ecke“ nie finden würde, auch weil es sich um Menschen handelt, die mir Einblicke in ihr Leben, ihre Probleme, ihre Lösungsansätze gewähre, mit denen ich mich gemeinsam auf den Weg mache, auch um zu verändern.
Lernen wird so noch stärker eine „Alltagsgröße“, ein neugrieriges Ausprobieren zwischen An- und Ausschalten, zwischen off- und online.

flipped classroom Anmerkungen #1

flipbild

In der Facebookgruppe des imoox – lernen im Netz war das o. a. Bild gepostet.

Dazu habe ich dort bzw. im Forum des MOOC gepostet:

„Ich erlebe die Definition im Bild vom flipped classroom einen Aspekt von vielen. Das ist ja ein Begriff, eine Praxis die sehr vielfältig ausschauen kann und deutlich über ich-schaue-ein-video-an hinausgeht. Heißt ja auch Räume für Kollaboration off- und online zu eröffnen, vorhandenes Wissen – Lebenswelten – Erfahrungen zu nutzen und neu zu verknüpfen. Heißt auch Ansätze wie Lernen durch Lehren, bzw. wie Lernen in Tandems, Triaden, Kleingruppen umzusetzen. Und natürlich forschendes Lernen…

Im vom Bild aus verlinkten Artikel kommen einige der von mir genannten Aspekte vor:   erwähnt wird dort auch der Aspekt der Notwendigkeit Lernenden niederschwellige Begegnungen mit „der technik“ zu ermöglichen…

Als Ergänzung noch ein Flipboard, auf dem ich zum Thema inverted / flipped classroom begonnen zum Sammeln habe.