Leben, was gepredigt wird? Innovative Didaktik & Dialog bei Konferenzen…
Bei der Konferenz media & learning 2018 konnte ich mir einiges mitnehmen, keine Frage. Es haben sich auch einige interessante Begegnungen ergeben.
Und es war zu einem überwiegenden Teil eine Aneinanderreihung des Formats „Frontalvortrag“ (leider oft kombiniert mit einer wahren Flut an Präsentationsfolien mit einer in dieser Zeit unmöglich zu erfassenden Informationsflut) und zwar unabhängig davon ob die Bezeichnung Keynote, Präsentation, Forschungsforum oder Workshop lautete. Selbst bei einem als „Diskussion“ angekündigten Format, in einem Setting wo Teilnehmende in einem großen Kreis saßen waren über 50 der 90 Minuten inputs von ExpertInnen.
Keine Frage, eine gut gemachte Keynote kann ein fantastischer Ausgangspunkt, anregend, informativ sein. Das gilt auch für kürzere Präsentationen etwa aktueller Forschungserkenntnisse. Bei einer Konferenz ist es oft so, dass der wohl überlegte Zeitplan weniger „Luft“ lässt als geplant: Teilnehmende brauchen länger, um die Plätze einzunehmen, es gibt kleinere technische Herausforderungen oder jemand hält sich trotz unübersehbarer Hinweise der Veranstalter nicht an Zeitvorgaben. Leider geht das dann meist zu Lasten einer Phase, in der Anwesende Fragen stellen oder mit Vortragenden in einen Dialog gehen können.
Wenig hilfreich ist, wenn eine Moderation ständig darauf hinweist, dass die Zeit drängt sowie die ins Auditorium gestellte Frage ob es Fragen zum Input gibt so gestellt ist, das vom Tonfall klar ist, dass dies nur sehr bedingt erwünscht wird. Dazu kommt noch dazu, dass bei Schweigen auf diese Frage nach Fragen manche der dann gestellten Fragen nur bedingt zu einer Vertiefung oder gar einem Dialog beitragen.
Bei der Konferenz hörte ich in meinem Umfeld nicht nur einmal ein leichtes Kichern und „Wie bei den Studierenden, die Fragen auch nie was nach und wenn sind die Fragen oft najaaaa….“
Gerade bei media & leearning 2018 wurden mehrfachst und mit aktuellesten Studien und Erfahrungsberichten gut belegt betont, wie wichtig es ist, Informationen in der Hochschullehre nicht nur spannend, attraktiv und überschaubar als Input anzubieten, sondern erstens dafür zu sorgen, dass es zu einem ernst gemeinten Dialog mit Lernenden kommt und zweitens, dass Lernen viel stärker ein gemeinsames, konstruktivistisch und von Co Creation geprägtes Handeln wird. Dies braucht fördernde Rahmenbedingungen, wovon eine ist, dass dazu beigetragen wird, dass sich auf einer Konferenz möglichst viele Menschen gegenseitig kennenlernen. Klar, ich kann am Ende von zwei Tagen nicht mit 250 Personen gesprochen, zusammengearbeitet haben. Und es können deutlich mehr als jene Personen sein, mit denen ich zur Konferenz gekommen oder die ich dort als „alte Bekannte“ wieder getroffen habe.
Ich habe dazu ein offenes Google Dok begonnen, mit Formaten, die ich als dialogfördernd erlebt habe, als Elemente, die den so oft eingeforderten oder in Strategien verankerten „shift from teaching to learning“ in eine gelebte, vielfältige Realität übersetzen. Beiträge dazu sind gerne willkommen.
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