Rückblick smart setting #3
Spannend ist auch hier wieder eine Intervention, eine Einladung an Teilnehmende einen Einblick iáuf ihre nähere Umgebung via Bild in einem Forum zu posten. Aus meiner Sichte in sehr schöner und wichtiger Impuls, um smart setting voranzutreiben…
Charlotte Axelsson (Projektleitung E-Learning, Zürcher Hochschule der Künste ZHdK) lädt dazu ein die eigene Fragestellung aus der Perspektive einer Rolle wie kritische Denker*in, Visionär*in, Dzent*in, Student*in; mal positiv, negativ, traditionell, modern (irgendwie ist dann aber keine Zeit um das wirklich umzusetzen…)
Ein aus meiner Sicht kontrovers zu diskutierender Start mit Max Andåker – er präsentiert eine neue Kollaborationssoftware, eine Online-Plattform. Diese soll ganz offensichtlich künftig Geld produzieren und verspricht viel an Möglichkeiten der Interaktion. Die Frage ist zunächst: Warum nur eine Software, auch wenn sie noch so neu ist und kein Vergleich zwischen verschiedenen Plattformen und deren Kosten, Möglichkeiten usw. inkl. dem Versuch, open source Lösungen zu finden?
Max Andåker ist (oder war, das lässt sich online nur bedingt herausfinden) gleichzeitig Mitarbeiter einer Forschungseinrichtung des Konzerns Nestle. Nein, das vorgestellte Produkt hatte nichts mit Nestle zu tun, wenn aber eine solche Person auftritt muss auch die Frage erlaubt, diskutiert werden, dass Nestle in mehrfacher Hinsicht in der Kritik steht. Zum Beispiel für die Politik beim Abfüllen von Wasser, dass dann um horrende Kosten verkauft wird (siehe diesen Film http://www.bottledlifefilm.com/index.php/der-film.html). Oder für die nach wie vor intensive, manchmal aggressive Art und Weise, wie auf Muttermilchersatzprodukte Werbung gemacht wird. Oder die Frage, ob Kinder für die Produktion von Kako ausgebeutet werden (siehe https://netzfrauen.org/2013/07/12/nestl-kinderarbeit-in-afrika-blutige-schokolade/ und https://netzfrauen.org/2018/11/13/nestle-6/). (Für eine umfassendere Analyse siehe u.a. https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/nach-kloeckner-video-der-schlechte-ruf-von-nestle-hat-seine-gruende-16228267.html und https://www.sueddeutsche.de/politik/nestle-gigant-der-skandale-1.4477635). Es gehört für mich zu einem wesentlichen Aspekt der Wissenschaftskommunikation, dass Informationsgebende auch zu ihrem Hintergrund beleuchtet werden…
Charlotte lädt dann ein, alleine oder gemeinsam an einem „Kollaborationstool der Zukunft“ zu zeichnen, möglichst ihne Worte zu verwenden. Eine der für mich bislang spannensten Momente hier im Kurs, weil hier ganz stark wirkliches Miteinander im smart setting erfolgt.
Das gilt dann auch für den Part, den mit uns gestaltet, wo wir in einem Google Dok gemeinsam zu verschiedenen Aspekten arbeiten: die liebsten Werkzeuge, um Videokonferenzen zu begleiten und zwar in Teams, die sich selbst finden. Die zweite Frage sind dann Erfahrungen mit Videokonferenzen. Bzw. ein Gif zu teilen und vorzustellen, das symbolisiert wie sich Teilnehmende bei einer Videokonferenz fühlen sollten (ausgehend von eigenen Bedürfnissen. Beides sehr schöne Interventionen, an denen sich alle gleichermaßen sehr intensiv beteiligen bzw. auch sich gegenseitig unterstützen.
Eine spannende Diskussion ist dann dabei, wie „echt“ es ist, wenn sich Personen „nur“ virtuell treffen. Einige Anwesenden berichten von sehr intensiven, dichten Online-Erlebnissen und das diese Treffen genauso „echt“ sind wie solche in physikalischen Räumen bzw. manchmal Dimensionen ansprechen / ermöglichen, die dort nicht möglich sein.
Zusammengefasst war diese Session für mich besonders spannend und wertvoll.
Hinterlassen Sie einen Kommentar
Wollen Sie an der Diskussion teilnehmen?Feel free to contribute!