Diesen Satz von Patricia Madson nehme ich als Ausgangspunkt um über Ressourcen zu schreiben (auch weil es am 13. 4. 2013 in Linz ein improweise_seminar zum Thema geben wird http://www.improweise.at/bildung_iw_seminar.html).

Bei meinen oder iw_Seminaren begegne ich immer wieder Menschen, die davon erzählen, wie selten sie Lob und Anerkennung bekommen, bzw. solche die das Gefühl haben „nicht gut genug“ zu sein. Natürlich kenne ich auch selbst Momente oder Phasen wo ich das Gefühl habe: Was ich bin, was ich kann – das reicht irgendwie nicht aus, ist zuwenig, kommt nicht genug zur Entfaltung. Und selbst wenn ich mir meiner Ausbildung, meiner langjährigen Erfahrungen, meiner vieler Ressourcen (wieder) gewahr werde bleibt noch immer die Frage: Was mache ich damit sinnvollerweise und wer nimmt das überhaupt wahr, ernst? Und wann fange ich damit an, damit aktiv etwas zu tun?

Das mit den Ressourcen ist eine spannende Sache: Wir wachsen auf, wir gehen in Kindergarten und Schule, wir bilden uns weiter, wir haben Hobbys und Interessen – schon alleine durch diesen Weg verfügen wir über eine sehr große Bandbreite an Ressourcen. Dazu kommen Dinge / Fähigkeiten die wir haben, obwohl wir nicht wissen von wo sie kommen oder nicht fassen können, dass wir sie tatsächlich haben. Ich suche schon länger nach einem guten Begriff dafür: „universelles Wissen“ stößt manchen sauer auf – letztlich geht es um Wissens- und Handlungsressourcen die allen Menschen zur Verfügung stehen, die miteinander gestaltet, ausgeweitet werden können. Denn wieso entstehen neue Ideen, wenn wir miteinander arbeiten? Wieso können wir unsere Meinung oder auch Ratschläge zu Themen geben, mit denen wir bislang wenig oder gar nicht in Berührung waren?

Ich habe in dem Buch Effectuation – Wie erfolgreiche Unternehmer denken, entscheiden und handeln, (Michael Faschingbauer, Schäffer-Poeschel, 2010) den Begriff des „Kleiderschranks“ entdeckt, in dem unsere Ressourcen auf den Einsatz warten. Dort sind auch Fähigkeiten und Eigenschaften zu finden, die wir bei Bedarf „überstreifen“ und dann wieder in den Kasten hängen können. So bin ich selbst etwa durchaus „ordentlich“ und gleichzeitig bin ich das nicht 100% der Zeit. Gefüllt ist dieser Schrank auch mit Inspirationen, Ideen, Erfahrungen die wir aus Gesprächen die wir geführt haben mitnehmen, aus Konflikten die wir ganz / halb oder gar nicht gelöst haben, aus Projekten an denen wir beteiligt waren, aus allen möglichen (und unmöglichen) Wahrnehmungen des „Alltags“ in all seiner vielfältigen Form.

Und das ganz Tolle ist: Es gibt nicht nur „meinen“ Kleiderschrank sondern auch jenen der Menschen um uns herum. Hier dürfen wir bewusst darauf schauen, was die können, wozu sie inspirieren, dürfen auf sie zugehen und um Mithilfe bitten zur Kooperation einladen. Genau das ist für mich auch mit „Nimm Geschenke wahr“ gemeint: Meine Fähigkeiten immer wieder bewusst wahrzunehmen, sie auch selbstbewusst zu zeigen. Andere wahrnehmen und auf Verknüpfungen achten, auf überspringende Funken. Interessant ist, dass dies manchmal mit Menschen geschieht, von denen wir „so was“ gar nicht erwarten, vielleicht auch weil wir sie als jemand wahrnehmen, der /die nicht wertschätzend oder gar „zuwendend“ vorgeht. Das Leben ist voller Überraschungen. Und voller Geschenke. Auch solcher, die darum zu Geschenken werden, weil wir sie miteinander entdecken, gestalten, auspacken, einsetzen, weiter entwickeln, für andere verfügbar machen….

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