ich habe gerade einen guten Artikel aus den OÖ Nachrichten vom Dezember wiederentdeckt, wo es um Menschen mit psychischen Krankheiten geht, bzw. um die Frage wer überhaupt als „normal“ einzuordnen ist (http://www.nachrichten.at/ratgeber/gesundheit/forumgesundheit/art12300,781305).

Und dann das Experiment gemacht im Google bei „news“ mit dem Wort normal gesucht. Nun beschrieben wir oft die Rückkehr in eine vorangegangene Routine. Diese wurde durch etwas unterbrochen – etwas war also nicht mehr „normal“ – und dann wieder fortgesetzt. Laut wictionary kommt normal aus dem Lateinischen und bedeutet  „nach dem Winkelmaß, nach der Regel gemacht“. Geht es nach den Fundstücken auf google, scheint es, dass es doch einige Menschen gibt, deren Ziel es ist, „normal“ zu leben. Oder mehr noch, die sich nach Normalität sehnen. Und wer nicht normal ist, wird oft erstmals schief angesehen oder gleich gemieden.

Ist das normal?

Sicher ist es spannend, sich mit Routinen zu beschäftigen: Also wie beginnt „normalerweise“ mein Tag? Welchen Weg wähle ich zum Platz meiner Ausbildung / meines Jobs / meiner Freizeitaktivität? Was ziehe ich dabei an? Welche Speisen bestelle ich im Restaurant? Wie gehe ich überhaupt an neue Herausforderungen heran? Und wie schauen denn die Routinen, das „Normale“ in meinen Beziehungen aus?

Schon bei diesem Blick wird schnell klar: Manches machen wir, oder glauben wir, oder wird mit uns gemacht, weil ich selber und alle um mich akzeptiert haben, dass es eben so gehört, so ist, so bleibt. Das kann ja durchaus hilfreich sein. Also wenn ich nicht jedes Mal darüber grüble, warum etwa der Motor meines Autos anspringt, wenn ich den Zündschlüssel drehe. Im „Normalfall“ tut er das ja. Oder auch, wenn es bestimmte Abläufe gibt, die sich bewährt haben. Aufgabenverteilungen. Herangehensweisen.

Gerade bei den letzten drei Punkten bringt die Analyyse von dem, wann das „Normale“ eigentlich begonnen hat „normal“ zu werden, wer es als „normal“ definiert hat und was ich selber glaube viel. Wobei Analyse heißt, es einfach auch einmal aufzuzeichnen: Wer hat wann, wie, mit wem, was, wie gemacht? Warum? Und wann wurde es das erste Mal wiederholt? Und was hat das bewirkt? Oder nicht… Und wie würde jemand von außen, das ganze Wahrnehmen? Oder jemand von „innen“, den ich noch nie gefragt habe?

Manchen Menschen wird vorwurfsvoll gesagt: „Ma bitte, Du mit Deinen schrägen Ideen – es passt doch wie es ist…“ Wirklich? Manches passt sicher. Und manches ist sehr beruhigend, hilfreich,m wenn es oder wenn ich „normal“ bin. Und manchmal wird dadurch ein Fehler mitgeschleppt und immer größer. Wird Unterdrückung zum Alltag. Wird Frust quasi zum Normalen. Und das Gefühl, nix verändern, bewirken zu können – an dem Normalen.

Noch was wichtiges: Wenn sich etwas verändert, Routinen unterbrochen werden – kann es schon mal „abnormal“ sein. Und immer wieder eröffnet das neue Chancen, auch jene, zu alten „Normalen“ zurückzukehren, oder einmal etwas auf eine völlig neue Art und Weise, gemeinsam mit anderen auszuprobieren.

 

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