Anmerkungen Game-based-learning

Darf Lernen Spaß machen? Oder lassen sich Spielen und Lernen unter einem Hut bringen? Und was ist, wenn Teilnehmende die „Bildungsabsicht“ hinter einem Spiel erkennen, zu dem sie eingeladen werden? Alles Fragen, die auch beim OPCO12-Livestreaming am 23. 5. (http://connect8.iwm-kmrc.de/p6inqltgcy9)  zum Thema diskutiert wurden.

Dazu ein Blick auf die eigene Medienbiografie (übrigens generell ein wichtiger Ansatz in der aktivierenden Medienpädagogik!): Ich bin ein C64 – Kind, war also schon spätestens mit 12 oder 13 ein „Computerkind“. Ich habe sicher Stunden über Stunden damit zugebracht, Kommandozeilen fein säuberlich abzutippen um Spiele selber zum Laufen zu bringen. Noch heute beneiden mich manche über meine DOS-Fähigkeiten, die immer wieder hilfreich sind. Was habe ich sonst noch gelernt? Sicher das Denken in komplexen Strukturen. Rasche Reaktion. Umgang mit Frust, wenn mal wieder eine Diskette sich nicht mehr lesen lässt oder etwas einfach nicht funktionieren will (wobei das ja auch ganz aktuelle PC-Probleme sind – wobei es halt Festplatte und USB-Stick statt Diskette ist).

Und auch, dass ich durchaus ein Suchtpotential habe und mich über Stunden ganz alleine in so ein Spiel verlieren kann. Meine Töchter sind inzwischen 12 und 15 Jahre alt – wie sie so drei oder vier waren, haben sie begonnen sich mit dem PC zu beschäftigen, haben auch etwa Spiele mit „Oskar dem Ballonbauer“ usw. begeistert ausprobiert – obwohl die ganz definitiv einen „Lerncharakter“ haben.

Ich kenne einige Erwachsene in meinem Umfeld die begeisterte Online-Spieler sind und sich dabei oft ganze Nächte oder gar Tage um die Ohren schlagen. Ich zweifle nicht daran, dass sie dabei auch in ständiger Kommunikation mit anderen sind oder sie auch Fertigkeiten mitbekommen die im „realen“ Leben hilfreich, also eben lehrreich sind. Ich finde die Überlegungen Konzepte etwa von „World of Warcraft“ in innerbetriebliche Weiterbildung oder andere Bildungsangebote umzusetzen sehr spannend: Gerade eben weil es wie hier um Kooperation, Strategie, Durchhalten, das Suchen und Finden ungewöhnlicher Lösungsansätze, der Kommunikation mit FreundInnen und Fremden usw. geht.

in einem zweiten Blogbeitrag finden sich dann einige Fundstücke zum Thema…

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  1. […] Formelles und informelles Lernen: Einigkeit bestand in mehreren Beiträgen darüber, wieviel durch (digitale und nicht-digitale) Spiele gelernt werden kann (z.B. von E-SOMEA und von whriesenbeck). Dabei wurde allerdings auch darauf hingewiesen, dass grundlegende Voraussetzungen dafür – etwa Frei­willigkeit und zeitliche Offenheit – in formellen Lernsituationen nicht unbedingt ge­ge­ben sind. So wurden zugleich die Hoffnung und Zweifel darüber geäußert, ob es möglich ist, mit GBL die „Moti­va­tionsdifferenz zwischen Lernen und Spielen auszugleichen“ (whriesenbeck) bwz. inwieweit durch den Einsatz von digitalen Spielen die „Erzeugung intrinsischer Motivation“ möglich ist (learning4me). Die in der Online-Veranstaltung von Son Le formulierte These, dass ein Spiel nur dann funktioniere, wenn es nicht zu „lernlastig“ sei und der Spiel­spaß nicht von der Lehrabsicht domi­niert werde, führte zu den Fragen, „ob so ein ‚geheimer‘ Lehrplan fair“ sei (hanseatin) – „und was ist, wenn Teilneh­mende die ‚Bildungsabsicht‘ hinter einem Spiel erkennen“?  (improweise). […]

  2. […] von Spielen. Interessant sind in diesem Zusammenhang die Reflexion der eigenen Medienbiografie auf improweise bzw. der eigenen Zugangsweise von trillian. Angesprochen wurde auch die teure und aufwändige […]

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